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  • Kinder, die sich nicht in Liebe angenommen fühlen, trauern!
  • Jugendliche, deren Sehnsüchte nicht erfüllt werden, trauern!
  • Menschen, die ihre Arbeit verlieren oder durch Erreichen der Altersgrenze aus dem Arbeitsprozess ausscheiden müssen, trauern!
  • Kranke, die ein Organ verloren haben, auf Medikamente oder dauerhafte Hilfe angewiesen sind, trauern!
  • Männer und Frauen, die nicht mehr in Liebe verbunden miteinander leben können und sich über Verletzungen und Demütigungen zur Trennung entschieden haben, trauern!
  • Menschen, die ihre Lebensziele, Zukunftspläne, ihre Heimat – aus welchen Gründen auch immer – aufgeben mussten, trauern!
  • Sterbende und Angehörige, denen im Angesicht des geistigen und körperlichen Verfalls der unabwendbare Verlust vor Augen geführt wird, trauern – schon lange vor dem Tod!

Verlust zieht Suche nach sich. Und so ist jeder Mensch, der einen Verlust erlitten hat, ein Suchender, der sich mehr oder weniger bewusst auf die Suche nach dem Verlorenen begibt. Ob er will oder nicht, alles was er sieht, fühlt, hört, schmeckt oder riecht, kann die Erinnerung an das Verlorene wachrufen.

Das Leben eines Trauernden gleicht einem Gefühlschaos. Nichts ist mehr sicher. Was gestern noch war, ist heute schon vorbei. Wie wird der morgige Tag aussehen? Gibt es überhaupt noch etwas, auf das er sich verlassen kann?

Trauer ist wie ein Umzug in eine fremde Stadt. Der Trauernde muss lernen sich in fremden Straßen, unbekannten Regionen zurechtzufinden, für die es keinen Wegweiser, keinen Kompass gibt. Richtungweisend ist allein die Trauer. Sie zeigt, wo es lang geht.

Oft hören wir Trauernde sagen: „Sprich mich an, aber lass mich in Ruhe“. Es ist nicht leicht, mit dieser doppelten Botschaft in der Trauer zu leben.

  • Wie gehen Sie mit einem Menschen um, der trauert?
  • Gehen Sie mit ihm, wenn Sie ihn fragen, wie es ihm geht?
  • Wie begegnen Sie dem Gefühl der Ohnmacht in der Trauer?
  • Was gibt Ihnen Halt im Umgang mit Trauernden?

Geschenkte Zeit

Trauer ist geschenkte Zeit, umsorgt sein von anderen,
die fühlend verstehen, wovon der andere spricht, wenn er schweigt, wenn er weint.

 geneigt 2010
Dorothea Stockmar - geneigt - 2010, Acryl, 100x70cm

ohne titel 2009
Dorothea Stockmar - ohne Titel - 2009, Mischtechnik, 100x70cm

eine Botschaft 2011
Dorothea Stockmar - eine Botschaft - 2011, Öl auf Leinwand, 60x80cm

TRAUER braucht ein Haus

Nicht um ein Loslassen geht es, wie Dorothea Stockmar in ihrer kunstvollen Auseinandersetzung mit der Trauer um ihren Sohn zeigt, sondern jemandem sein Los (zu) lassen. Ihr Los ist die Trauer, die zum Bestandteil ihres Lebens, ihrer Persönlichkeit, ihres Ichs geworden ist.
Ihre Werke sind wie eine Reise; eine Reise durch die tiefsten Tiefen des Lebens zum Licht, zu Lebendigkeit. Daraus resultiert ihre kreative künstlerische Auseinandersetzung. Nicht sie malt, es malt in ihr und aus ihr heraus.
"Trauer braucht ein Haus", sagt sie und dieses Haus ist das Bild. Der Prozess des Malens weist ihr den Weg aus der passiven schmerzhaften Trauer und führt sie zu einer liebevollen und lebendigen Erinnerung. Der tote Sohn ist anwesend in ihren Bildern, er hat nur das Zeitliche gesegnet.
"Wenn Trauer sich in Liebe verwandelt, werden Tränen zu Perlen", so sprechen die Bilder zu uns und weisen einen Weg zu einem neuen reichen Leben. Damit macht die Künstlerin Mut und regt an, sich kreativ mit der eigenen Trauer auseinanderzusetzen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Dorothea Stockmar hat ihren gefunden.

Ehrengarde von Hohenthal
Vorstandsvorsitzende
Stiftung Trauerbegleitung und Bestattungskultur Hannover und Niedersachsen (2013)

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