In der Suche nach dem Verlorenen tauchte ich ein in alle erdenklichen Verarbeitungsprozesse: Formte nach, wonach ich im Leben nicht mehr greifen konnte. Ermalte mir ein Trauerhaus, in das ich unmöbliert einzog. Schlug aus einem Steinblock heraus, was mich in meiner Trauer schmerzte.

  

griechischer
Marmor
so kalt
und doch
so warm

wo fängst Du an?
wo hörst Du auf?

in meiner Trauer
ohne Anfang
ohne Ende
neu

Indem ich mich in die Tiefe des Steins, wie in die Tiefe meiner Trauer vorwagte, eröffnete sich mir ein neuer Weg. Es war zum Steinerweichen. Vollkommen unvermittelt trat Cajus’ Nase in Erscheinung, als ob er mich auf etwas hinstupsen wollte. Schlag auf Schlag folgte ich dieser Spur, in Geschriebenem und Gemaltem, als Spiegelbild seiner Seele.

Dorothea Stockmar - Tal der finsteren Trauer, Ölfarbe, 60x70cm, 2009

Bruchstücke des Erkennens
in Worten aus Splittern

zuletzt nicht gesehen
nicht erfasst
nicht erfühlt
dein toter Leib
zu Asche verbrannt

in einer Urne Du
unfassbar